Wir sind sprachlos vor Freude und natürlich sehr stolz: Mit Vincent Namatjira gewinnt zum ersten Mal in der nun fast 100-jährigen Geschichte des Archibald Prize ein indigener Künstler diesen mit 100.000 australischen Dollar dotierten Kunstpreis für Portraitmalerei.
Als Urenkel des berühmten Aquarellmalers Albert Namatjira setzt sich Vincent in seiner Kunst mit der eigenen Familiengeschichte im speziellen, aber auch mit der Geschichte der Unterdrückung der indigenen Bevölkerung durch die Weißen im allgemeinen auseinander. Seine Bilder - häufig Portraits - haben eine klar politische Aussage.
Das Gemälde "Stand strong for who you are", mit dem er den Archibald Prize gewinnen konnte, zeigt den Maler selbst mit einem der bekanntesten und erfolgreichsten indigen Sportler Australiens, dem ehemaligen Football-Profi Adam Goodes. Der Sportler nutzte seine Bekanntheit für politische Statements und positionierte sich klar gegen weißen Rassismus. Dieses Engagement hätte ihn jedoch fast seine sportliche Karriere gekostet. Namatjira erkennt in Goodes seine eigene Biografie, sagt, beide hätten "ähnliche Geschichten und Erfahrungen - über die Abtrennung von Kultur, Sprache und Land und den ständigen Druck, ein Aborigine-Mann in diesem Land zu sein". Lesen Sie hierzu auch einen Artikel des Spiegel.
Und noch eine kleine Fußnote am Rande.
Albert Namatjira hat den Archibald Prize zwar nie für eines seiner eigenen Gemälde erhalten (da er ja Landschaftsmaler war), indirekt aber doch: William Dargie malte seinen Künstlerkollegen und gewann mit diesem Portrait Namatjiras im Jahre 1956 den angesehenen Preis. Übrigens war dies das erste Gewinner-Portrait, das einen indigenen Australier zeigte, womit der Kreis zum Urenkel wieder geschlossen wäre!
Auf unserer Webseite finden sich einige bereits verkaufte Werke des Künstlers und seine Biografie.