«  Zurück


Mulkun Wirrpanda: Ranyiranyi (Schmetterling) 2016


Details

  • Nr.:RK1363
  • Medium:Natürliche Erdpigmente auf gebrauchtem Karton
  • Größe:122 × 78,5 cm
  • Jahr:2016
  • Region:Arnhem Land (East)
  • Kunstzentrum:Buku-Larrŋgay Mulka
  • Status:

Diese Geschichte spielt im Dhudi-Djapu-Clanland. Dieses wurde von den für die Dhuwa-Moiety wichtigsten Schöpferahnen erschaffen: den Djang’kawu.
Die Djang’kawu[-Schwestern] reisten über die Ebenen von Yalata in Richtung des heutigen Dhuruputjpi, wo die Dhudi-Djapu leben. Die beiden, Ganaypa und Banyali, besangen den Brolga-Storch Dhangultji, während sie mit wapitja, ihren Gehstöcken, über das Land wanderten. Damit gruben und benannten sie Wasserlöcher, wodurch diese gesegnet und mit besonderen Eigenschaften versehen wurden. Heute bewahren sie dieselben Qualitäten für die Yolŋu; das Wasser und somit das Wissen, das aus diesen Quellen an die Oberfläche dringt, werden in Zeremonien für dieses Land besungen.

Das heilige Clan-Design auf diesem Bild beansprucht für die Dhudi-Djapu Besitzrechte auf diesem Land – von Yalata bis nach Dhuruputjpi. Die Bänder aus roter, weißer und gelber Schraffur stellen das Süßwasser dar, das nach der Überschwemmungszeit aus den Wasserlöchern in diesem Gebiet abfließt. Aber Mulkun erzählt hier eine bedrohliche Geschichte:
Eine Dhudi-Djapu-Familie lebte in Garrangali. Das Ehepaar hatte fünf Töchter, die allesamt sehr schön waren. Die Eltern gingen eines Tages in Bulkawuy auf die Jagd nach Stachelrochen und ließen ihre Töchter zurück. Dort schlich der Mann Gurrutjurrtjurr herum, der sich zu den Mädchen gesellen wollte, und er trieb Schabernack mit ihnen. Er überredete sie dazu, ein Wettrennen zu veranstalten. Er legte die Route fest und gab den Startschuss. So mussten die Mädchen dort vorbeilaufen, wo Gurrutjurrtjurr ihnen auflauerte. Die älteste Schwester war die Schnellste und diejenige, auf die er es am meisten abgessehen hatte. Er ergriff sie, als sie an ihm vorbeilief, fesselte sie und nahm sie mit zu sich nach Garrawadwuy auf die andere Seite von Garrangali. Dort sperrte er sie ein.
Die übrigen Mädchen erzählten ihrem Vater bei seiner Rückkehr, dass ihre Schwester Ranyiranyi von Nyela (ein anderer Name für Gurrutjurrtjurr) in sein Camp verschleppt worden war. Diese hatte Angst, da sie ganz allein in der Dunkelheit in Gurrutjurrtjurrs Unterschlupf aus Paperbark gefangen gehalten wurde. Ihr Vater war außer sich vor Wut und hielt ein Ritual ab, das seine Tochter zurückbringen sollte – eine machtvolle Darbietung, bei der er ihren Namen rief, um sie in einen Schmetterling (Bonba oder auch Ranyiranyi) zu verwandeln. Gurrutjurrtjurr verwandelte sich in einen pfeifenden Drachen.
Indem sich Ranyiranyi verwandelte, konnte sie durch einen Spalt aus ihrem Verließ fliehen und wie ein Engel zu ihrer Familie zurückfliegen, mit einem schönen Gesicht und den Flügeln eines Schmetterlings.


Das Kunstwerk steht unter besonderem Schutz. Jegliche Form der Abbildung, auch von Teilen, erfordert die Genehmigung des Künstlers, bei deren Beschaffung wir gerne behilflich sind.