Details
- Nr.:RK1683
- Medium:Acryl auf Dekostoff
- Größe:58,5 × 115 cm
- Jahr:2019
- Region:Papua-Neuguinea
- Kunstzentrum:PNG URBAN
- Status:
Purago Marabe (geboren 1965 in Okapa) ist ein autodidaktischer Künstler, ein Maler und Poet, vom Stamm der Fore aus dem östlichen Hochland von Papua-Neuguinea. Sein einzigartiger Stil der 'No Brush Contemporary Art' hebt sich stark von dem anderer Künstlerinnen und Künstler der Region ab und erregte bereits vor Jahren das Interesse internationaler Kunstliebhaber.
Purago Marabe entdeckte seine Liebe zur Malerei bereits in der Grundschule und verfolgt seine Leidenschaft bis heute. Im Jahre 1981 gewann er den Kunstwettbewerb der Eastern Highlands Province, der ihn ermutigte, seine Karriere als Künstler zu beschreiten. Seither hat er Ausstellungen in Papua-Neuguinea und anderen Ländern bestritten, darunter Schottland (Edinburgh 2006), England (Soho und Paddington 2006) und den USA (Young Museum of Contemporary Art, San Francisco, 2009) sowie Australien (James Cook University, Cairns, 2008).
Purago Marabes Bilder weisen neben ihrer individuellen Ästhetik eine besondere kulturelle Tiefe auf. Er sammelt Mythen und Geschichten seiner kulturellen Wurzeln, die in der Region Okapa liegen. Die Kultur der Okapa ist in der Ethnologie vor allem durch komplexe Tauschrituale sowie magische Praktiken bekannt geworden. Entsprechend spielen diese Themen in den Werken Marabes eine zentrale Rolle. Zahlreiche seiner Motive zeigen Geistwesen und mythische Gestalten oder stellen kulturelle Handlungen, zum Beispiel Tauschzeremonien und Feste, dar. Sein Buch 'Lost in the Jungleways' setzt sich poetisch mit eben diesen Themen auseinander.
In manche seiner Bildwerke integriert Marabe textile Elemente und verweist damit auf die kulturelle Bedeutung von materieller Kultur, insbesondere von Bilums (Netztaschen), die vor allem für die Frauen der Region wichtig sind. Dabei setzt er sich unweigerlich mit Fragen der Geschlechterverhältnisse auseinander und sieht sich als männlicher Verfechter der Gleichberechtigung in den patriarchalen Gesellschaften des Hochlands.
Es ist nicht leicht, im Hochland von Papua-Neuguinea Farben, Leinwand und Werkzeuge des Künstlerbedarfs zu bekommen. Purago Marabe nutzt daher praktisch jedes zugängige Material für seine Kunst. Seine 'Leinwände' findet er vor allem in den Second-Hand-Läden der Provinzhauptstadt Goroka – meist handelt es sich dabei um die herausgetrennten Rückseiten von Vorhangstoffen, aber auch Jeans, T-Shirts und Baumrinde zählen zu seinen Materialien. Seine Malwerkzeuge sind Pinsel, abgelaufene Kreditkarten, Löffel, Stöcke und was immer er findet, um seiner Kunst Ausdruck zu verleihen.
Das Werk wurde durch Frau Robyn Kelch auf Empfehlung des Künstlers von Frau Dr. Regina Knapp, einer Ethnologin, die jahrelang in Goroka lebte und forschte und die mit Purago Marabe eine intensive Freundschaft verbindet, erworben.
Das Kunstwerk steht unter besonderem Schutz. Jegliche Form der Abbildung, auch von Teilen, erfordert die Genehmigung des Künstlers, bei deren Beschaffung wir gerne behilflich sind.