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Yalanba Wanambi: Trial Bay 2016


Details

  • Nr.:RK1366
  • Medium:Natürliche Erdpigmente auf Rinde
  • Größe:165 × 40 cm
  • Jahr:2016
  • Region:Arnhem Land (East)
  • Kunstzentrum:Buku-Larrŋgay Mulka
  • Anmerkung:Ankauf Museum
  • Status:

Yalanba war Teil der Bewegung, die recycelte Materialien für ihr Kunstschaffen benutzten, und die bei der Ausstellung „Found“ in den Annandale Galleries ihren Anfang nahm.
Außerdem hat der Künstler in seinen Arbeiten das traditionelle Design durchbrochen, um frei schwebende Zickzackmuster zu erzeugen.

Eine Reihe aus drei Felsblöcken liegt an der Mündung der Trial Bay, ganz oder teilweise unter der Wasseroberfläche versteckt. Die Gewässer des Gurka’wuy River fließen in die Trial Bay und an diesen Felsen vorbei, wobei sie in turbulenter Vereinigung schäumend auf die hereinkommende Flut treffen. Ihre selten ausgesprochenen Namen sind Dundiwuy, Bamurruŋu und Yilpirr.
Die Yolŋu dieses Gebietes erzählen von einer Höhle unter dem Felsblock, von der aus Blasen zur Oberfläche steigen, manchmal förmlich hervorbrechen. Sie werden als Lebenskraft verstanden und als direkte Ahnenverbindung der Marrakulu.

In heiligen Gesängen liegt Bamurruŋu, ein heiliger und monolithischer Fels, unter Wasser in der Mündung der Trial Bay und wird von Buku-Duŋgulmirri oder Wawurritjpal, der Meeräsche umgeben.
Wenn die Marrakulu rituelle Tänze für die Begebenheiten vollführen, die hier abgebildet sind, bewegen sich die Teilnehmer auf einen aufrechten Speer zu, der die Standfestigkeit des Felsens darstellt und die Tänzer teilt; dann umkreisen sie Bamurruŋu und bewegen sich (ebenso wie die Wellen) zu den Gesängen und den Rhythmen von Yidaki [Didgeridoo] und Bilma [Clappingsticks].

Bamurruŋu ist der spirituelle Focus für eine Clanverbindung, deren Identitäten durch das Fällen des Stringybark-Baumes miteinander verbunden sind.
Während er auf dem Gebiet des Marrakulu-Clans weilte, fällte Wuyal, der Wilde-Honig-Ahne, den heiligen Wanambi, einen hohlen Stringybark-Baum. Wo dieser umstürzte, ebnete er den Lauf des Gurka’wuy River, der seitdem in die Trial Bay fließt. Die Wege, die der hohle Baumstamm mit den Tiden nimmt und damit die Verwandtschaftsbeziehungen der verschiedenen Gewässer besiegelt, sind das Thema vieler Liedzyklen und zahlreicher Tänze in diesem Land. Die Marrakulu singen diese Ereignisse (zusammen mit anderen Clans) während Zeremonien, die den Wawalak-Mythos beschwören. Auf dem Land von anderen Clans werden diese Rituale wiederholt. Die Gruppen tanzen Gesänge, die vom Honig erzählen, der als steter Fluss aus den Quellen unter dem Felsblock herausfließt. Die Flüsse gehören diesen Clans: Die Marrakulu, Golumala, Marrangu und Wawilak fließen (spirituell) zu diesem Felsen.

Die Malereien auf dem Larrakitj stellen das schäumende Wasser dar, wie es sich mit den Gewässern der Djapu- und Dhapuyngu-Clans vermischt und spielt. Wenn es in die Bucht strömt, erzeugt dieses ozeanische Salzwasser (Balamumu) Strudel, Strömungen und Muster, welche das Beziehungsgeflecht zwischen dem Djapu- und dem Marrakulu-Clan repräsentieren.
Diese Beziehung wird als Märi-Gutharra bezeichnet: der Großmutter-Clan mit seiner Enkelin.
Diese Gewässer sind das „‚Rückgrat“ dieser Beziehung. Es ist eine der wichtigsten Beziehungen in einem komplexen Verwandtschaftssystem, dessen wechselseitige Pflichten sehr machtvoll sind.
Beide Clans sind Dhuwa und teilen ihre rituellen Pflichten bei der Beschneidung und den Beerdigungen von Mitgliedern des jeweils anderen Clans. Eine matriarchale Analyse der Welt regelt gleichermaßen das Verhalten beider Geschlechter.

Gemälde auf Baumrinde passen sich unterschiedlichen Raumtemperaturen an. Kleine Haarrisse sind bei diesen Arbeiten daher nichts Ungewöhnliches.
Das Kunstwerk steht unter besonderem Schutz. Jegliche Form der Abbildung, auch von Teilen, erfordert die Genehmigung des Künstlers, bei deren Beschaffung wir gerne behilflich sind.