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Djirrirra (Yukuwa) Wunuŋmurra: Yukuwa 2013


Details

  • Nr.:RK1490
  • Medium:Natürliche Erdpigmente auf Rinde
  • Größe:26 × 22 cm
  • Jahr:2013
  • Region:Arnhem Land (East)
  • Kunstzentrum:Buku-Larrŋgay Mulka
  • Status:

Yukuwa ist einer der Namen dieser Künstlerin, aber auch das Thema dieses Werks, das fast schon ein Selbstporträt ist. Dieses Motiv kam ihr in den Sinn, als von einem Familienmitglied ihr Recht angezweifelt wurde, Buyku zu malen, die Darstellung der Fischreuse ihres eigenen Clans und ihrer Heimat. Anstatt sich auf eine Diskussion einzulassen, erwiderte sie den Vorwurf, indem sie Motive malte, die auf gewisse Weise ihre persönliche Identität widerspiegeln. Diese Vorwürfe lösten sich auf, aber Djirrirra besteht dank der Ermutigung durch ihr Kunstzentrum in den Darstellungen von Yukuwa fort. Dieses Werk ist eine Huldigung an die Yirritja-Erneuerungszeremonie, die laut Definition eine gemeinsame Kommunion der Yirritja-Clans ist und in keiner Beziehung zu Beschneidungs- oder Begräbnisriten steht. Die Geister der Verstorbenen begeben sich auf eine zyklische Reise vom Ort ihres Todes zum Sammelbecken der Seelen, die ihrer Clan-Identität entsprechen. Bei diesen unregelmäßigen Zeremonien kommen sie alle zu einem letzten Tanz zusammen, bevor sie getrennte Wege gehen. Manche Beziehungen zwischen Yirritja-Clans werden durch die Yukuwa-Zeremonie an bestimmten Orten erneuert, die mit dem rituellen Austausch von heiligen Gegenständen, Gesängen und Tänzen in Verbindung gebracht werden. Yukuwa ist eine Yamssorte, deren jährlicher Zyklus eine Metapher für die Vermehrung und Erneuerung der Menschen und ihr Land ist. Traditionell wird als Einladung zu einer solchen Zeremonie ein Gegenstand in Form einer Yamswurzel mit Federranken überreicht. Damit werden die Verwandtschaftslinien angedeutet, die die Gruppen miteinander verbinden. Der Ort, auf den in diesem Werk verwiesen wird, ist das Gebiet zwischen Gangan und dem Meer, das als Balambala bekannt ist und als nächster Fluss nach Gangan beschrieben wird. Es handelt sich um einen entwaldeten, historischen Ritualplatz, an dem spezielle Männerzeremonien stattfanden, in denen sowohl larrakitj (oder Dhan’parr – Rindensarg) als auch bestimmte yidaki vorkamen. Ein historischer Held namens Burruluburrulu tanzte hier. Der Ort wird als Versammlungsplatz für Dhalwaŋu, höhere Madarrpa (Dholpuyŋu) und Munyuku beschrieben. Diese ‚Erneuerungs‘zeremonien nach Yolŋu-Gesetz werden regelmäßig abgehalten, wenn die Zeit dafür reif ist. Sie finden unabhängig von Begräbnis-, Beschneidungs- und Übergangszeremonien statt, die es ständig gibt. Sie finden an bestimmten natürlichen Lichtungen im Stringybark-Wald statt, der den größten Teil des Arnhem Land bedeckt.


Gulkula ist ein anderer von der Zeit geadelter Versammlungsplatz für solche Zeremonien. Die Geschichten zu solchen Orten umfassen auch Waṯu (Hunde), Garrtjambal (Rote Riesenkängurus) und Ŋerrk (Kakadus). Ŋerrk sind die Vorboten des Todes für den Yirritja-Teil des Clans und stehen deshalb mit dem Begräbnis-Aspekt der Larrakitj-Zeremonie in Verbindung. Ganbulabula, der Ahnenheld und -riese der Gumatj, berief in der Vorzeit solch eine Zeremonie in Gulkula ein und stand ihr auch vor. Während der Zeremonie machte sich ein Mitglied des Dhamala-(Seeadler-)Clans mit einigen Frauen der Matjurr (Flughunde) unbeliebt. Dadurch ließen sich einige Leute von ihrer sakralen Aufmerksamkeit ablenken, was eine Disharmonie im Camp zur Folge hatte. Um seinem Unmut Ausdruck zu verleihen und dieses Verhalten zu beenden, schleuderte Ganbulabula den sorgfältig bearbeiteten Gedenkpfahl, den er bemalt hatte, vom Rand der Klippen in den Ozean, aus dem er immer noch herausragt und diese Gewässer mit besonderen Eigenschaften durchtränkt. Wenn nun also die Stringybark-Blüten die Flughunde an die Klippen locken, fliegen Weißbauchseeadler immer noch entlang der Klippen, um unvorsichtige Flughunde zu fangen. Die Anführer der Gumatj halten Zeremonien ab, um Menschen zu vereinen, zu malen und Larrakitj auszustellen. Die Multidimensionalität der heiligen Zeit bedeutet, dass sich die Liedzyklen dieses Ortes gleichzeitig auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft beziehen.“


Bei jeder Veranstaltung ist das Konzept, dass die Geister ihre eigenen nächtlichen Rituale abhalten, wenn die Sterblichen diese Zeremonien am Tag ausgeführt haben. Tatsächlich kann man ihre nächtlichen Aktivitäten oft im Hauptcamp hören, wenn solche Zeremonien stattfinden. Es scheint, als wäre das Abhalten dieses letzten Rituals ein notwendiger Bestandteil ihres Abschieds von dieser Dimension.

Gemälde auf Baumrinde passen sich unterschiedlichen Raumtemperaturen an. Kleine Haarrisse sind bei diesen Arbeiten daher nichts Ungewöhnliches.
Das Kunstwerk steht unter besonderem Schutz. Jegliche Form der Abbildung, auch von Teilen, erfordert die Genehmigung des Künstlers, bei deren Beschaffung wir gerne behilflich sind.