Details
- Nr.:RK1470
- Medium:Natürliche Erdpigmente auf Rinde
- Größe:121 × 47 cm
- Jahr:2017
- Region:Arnhem Land (East)
- Kunstzentrum:Buku-Larrŋgay Mulka
- Anmerkung:Ankauf Museum
- Status:
Eine Reihe aus drei Felsblöcken liegt an der Mündung der Trial Bay, teilweise unter der Wasseroberfläche. Die Gewässer des Gurka’wuy River fließen in die Trial Bay und an diesen Felsen vorbei, wobei sie in turbulenter Vereinigung schäumend auf die hereinkommende Flut treffen.
In heiligen Liedzyklen liegt Bamurruŋu, ein heiliger und monolithischer Fels, unter Wasser in der Mündung der Trial Bay und ist von Buku-Duŋgulmirri oder Wawurritjpal, der Meeräsche umgeben.
Die Yolŋu dieses Gebiets erzählen von einer Höhle unter dem Felsblock, von der aus Blasen zur Oberfläche steigen, manchmal förmlich hervorbrechen. Sie werden als Lebenskraft verstanden und als direkte Ahnenverbindung der Marrakulu.
Wenn die Marrakulu rituelle Tänze für die Begebenheiten vollführen, die hier abgebildet sind, bewegen sich die Teilnehmer auf einen aufrechten Speer zu, der die Standfestigkeit des Felsens darstellt und die Tänzer teilt; dann umkreisen sie Bamurruŋu und bewegen sich (ebenso wie die Wellen) zu den Liedern und Rhythmen von Yidaki [Didgeridoo] und Bilma [Clapping Sticks].
Der abgebildete Fisch springt auf die gleiche Weise durch die enge Wasserstelle, die durch den Felsen gebildet wird, wie die Seele aus ihren irdischen Verbindungen entschlüpft. Laut Künstler waren dies einst Menschen, die das steinige Land hinter den heutigen Siedlungsgebieten der Marrakulu in der Nähe der Mündung des Gurka’wuy River bewohnten. Die Gruppen tanzen Liedzyklen, die vom Honig erzählen, der als Flüsse aus den Quellen unter dem Felsblock herausfließt. Die Flüsse gehören diesen Clans: Die Marrakulu, Golumala, Marrangu und Wawilak fließen (in spirituellem Sinn) zu diesem Felsen.
Auf Bamurruŋu liegt der spirituelle Fokus einer Verbindung von Clans, die die Identität, die sich auf das Fällen von Stringybark-Bäumen durch das Ahnenwesen Wuyal bezieht, teilen (Wanambi ist nicht nur der alte Ahnenname für den Stringybark-Baum, sondern auch der Name des Künstlers). Wuyal, der Wilde-Honig-Ahne, schneidet auf der Suche nach Honig die heiligen Wanambi (ausgehöhlte Stringybark-Bäume), während er im Clangebiet der Marrukulu weilt. Einer dieser Bäume war hohl und seine Fallschneise kerbte den Lauf des Gurka’wuy River, der seither in die Trial Bay mündet.
Die Bewegungen des hohlen Stammes in den wechselnden Gezeiten und Strömungen, die die Verwandtschaftsbeziehungen der verschiedenen Gewässer komplettieren, sind Thema ritueller Gesänge und Tänze dieses Landes. Die Marrakulu singen diese Ereignisse (zusammen mit anderen Clans) während Zeremonien, die den Wawalak-Mythos beschwören. Auf dem Land von anderen Clans werden diese Rituale wiederholt. Dieses Gewässer spielt und mischt sich mit denen der Djapu- und Djapuŋu-Clans.
Wenn es in die Bucht strömt, erzeugt dieses ozeanische Salzwasser (Balamumu) Strudel, Strömungen und Muster, welche das Beziehungsgeflecht zwischen dem Djapu- und dem Marrakulu-Clan repräsentiert. Diese Beziehung wird als Märi-Gutharra bezeichnet: der Großmutter-Clan mit seiner Enkelin.
Diese Gewässer sind das „Rückgrat“ dieser Beziehung. Eine der wichtigsten Beziehungen in einem komplexen Verwandtschaftssystem, dessen wechselseitige Pflichten sehr machtvoll sind. Beide Clans sind Dhuwa und teilen ihre rituellen Verpflichtungen zur Beschneidung und bei Beerdigungen von Mitgliedern des jeweils anderen Clans. Eine matriarchale Analyse der Welt regelt gleichermaßen das Verhalten beider Geschlechter.
Gemälde auf Baumrinde passen sich unterschiedlichen Raumtemperaturen an. Kleine Haarrisse sind bei diesen Arbeiten daher nichts Ungewöhnliches.Das Kunstwerk steht unter besonderem Schutz. Jegliche Form der Abbildung, auch von Teilen, erfordert die Genehmigung des Künstlers, bei deren Beschaffung wir gerne behilflich sind.