Buku-Larrŋgay Mulka

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Buku-Larrŋgay Mulka ist das community-based Art Centre der Yolŋu (indigene Bevölkerung) von Eastern Arnhem Land. Es hat seinen Sitz in Yirrkala, einer kleinen Gemeinde auf Land der Rirrantjingu / Gumatji-Clans im nordöstlichen Zipfel des Northern Territory, ca. 700 km östlich von Darwin. Im Umkreis von ca. 200 km betreut es Künstler in Yirrkala, einer ehemaligen Missionsstation der Methodisten, und den umliegenden rund 25 Homelands im sogenannten Top End von Australien.

BUKU-LARRNGGAY – das Gefühl von Wärme auf dem Gesicht, wenn es frühmorgens von den ersten Sonnenstrahlen getroffen wird (wenn man sich gen Osten wendet)

MULKA – eine heilige und dennoch öffentliche Zeremonie; als Verb: halten, bewahren

Buku-Larrŋgay Arts wurde 1976 von Yolŋu gegründet, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Dies geschah im Geist von Narritjin Maymuru, der bereits in den 1960er Jahren aus einer einfachen Hütte am Strand Kunstwerke verkaufte, die heute Bestandteil bedeutender Museen und Privatsammlungen weltweit sind. Kunst aus Yirrkala gehörte zu den ersten indigenen Kunstformen Australiens, denen durch Museumsausstellungen bereits in den 1950er Jahren Bedeutung als eine (der westlichen Kunst) gleichwertige Kunsttradition beigemessen wurde. Auch gehört Kunst aus Yirrkala zu den ersten indigenen Kunstformen, die für politische Zwecke, i. W. für den Beweis von Land- und Seerechten, herangezogen wurde.

Im Gesetz der Yolŋu sind nämlich Land und Meer, Süßwasser und Salzwasser seit Anbeginn der Schöpfung in einem immerwährenden Lebenszyklus miteinander verbunden, für die die Yolŋu die Lieder und die Designs bewahren. Jeder Ort und jedes Lebewesen gehört dabei einer von zwei komplementären Hälften (Moiety) der Welt an: Yirritja oder Dhuwa.

Im Jahre 1988 wurde das Kunstzentrum um ein Museum ergänzt, das eine Sammlung bedeutender Werke beherbergt, darunter die Yirrkala Church Panels aus dem Jahre 1963. Im Jahre 1996 wurde das Art Centre um ein Druckstudio und um Arbeitsflächen zum Experimentieren mit neuen Medien erweitert. Zuletzt wurde das Mulka-Projekt ins Leben gerufen, das seit 2007 ein Archiv von zehntausenden historischen Fotos, Filmen und Gesängen beherbergt und ein modernes digitales Produktionsstudio betreibt.


Fotos (v.l.n.r.): Galerie des Art Centres © ARTKELCH Noŋgirrŋga Marawili | Foto: Pep Phelan © Buku-Larrŋgay Mulka Mulkun Wirrpanda | Foto: Will Stubbs © Buku-Larrŋgay Mulka

Zugeordnete Kunstwerke